Ja, wie sind wir eigentlich auf den Hund gekommen? Und dann auch ausgerechnet auf einen Husky?
Im Januar 1992 lasen wir eine Zeitungsanzeige und wurde auf einen Huskyrüden aufmerksam. Er war drei Jahre alt, unkastriert und suchte ein neues Zuhause.
Da Tiere für uns immer Teil des Lebens waren, uns bereits durch unsere Kindheit begleiteten und mich diese Rasse auch sehr interessierte, wollten wir Eagle einmal anschauen. Wir dachten, „wenn es nicht passt, fahren wir einfach wieder“…..
IRRTUM !
Wer sich auch schon mal einen Husky unverbindlich angeschaut hat, weiss das hier das Schicksal seinen Lauf nahm.
Eagle zog also bei uns ein. Da er bisher aber in einem größeren Rudel Huskies draussen lebte, mussten wir schnell feststellen, dass er als Haushund und allein sehr unglücklich war. Allein drinnen wie draussen fand Eagle doof und machte uns dies schnell klar. Sportlich war eigentlich gedacht, dass ich mit ihm laufen gehe. – Ja, nur hieß es damals noch nicht Canicross, aber jeder Musher hat mal klein angefangen. –
Im März 1992 zog dann die Huskydame Finska als Welpe eines Züchters bei uns ein und aus unserem Ein-Hund-Haushalt wurde ein kleines Rudel. Für zwei Hunde schafften wir uns dann die erste Rollpula an, da ich doch nicht so zum Laufen geboren war und das Tempo eines jungen energiegeladenen Huskies auch bei weitem nicht erreichen konnte. Mit der Pulka drehten wir unsere Runden in Wald und Feld rund um Mudersbach. Aber immer mehr traf mich die Erkenntnis „Laufen ist nicht so ganz meins“.
Im Herbst 1992 wurde unser erster Sohn geboren und wirbelte unser kleines Rudel kräftig durcheinander. Aber Huskies wären nicht Huskies, wenn sie den kleinen Erdenbürger sofort als Familienmitglied aufgenommen und geliebt hätten.
Also beschlossen wir 1993 in den DCNH e.V. einzutreten und einen eigenen Zwinger anzumelden. Bereits in dem gleichen Jahr fiel auch unser erster Wurf. Dafür hatten wir unserer Finska einen tollen Deckrüden ausgesucht und eigentlich sollten zwei Welpen bleiben, um dann bald ein Viererteam zu bilden.
Uns ging es dann aber wie vielen Züchtern/Sportlern und wir konnten uns einfach nicht entscheiden, wer von den Welpen bleiben sollte und wer in ein neues Rudel umziehen sollte….. So stand dann am Anfang unserer ersten Wagensaison ein Siebenerteam am Start. Ich brauche jetzt hier wohl nicht erwähnen wie chaotisch diese Zeit und die ersten Trainings bzw. Rennen waren.
Mit diesem Team starteten wir dann auch bei der ersten Trans Thüringia im 1995, die in Lauscha (bei Neuhaus am Rennweg) gestartet wurde. Das Rennen war als Longtrail, Middle-Distance und Tour ausgeschrieben. Wir hatten uns für den Longtrail entschieden. Erwartet worden waren 50-70 Teams aber ingesamt waren dann ca 140 Starter gemeldet. (www.trans-thueringia.de)
Rückblickend hätte ich meinem Team einen Musher mit mehr Erfahrung gewünscht. Auf den beiden 70 Kilometer Etappen sind uns meine nicht vorhandenen Erfahrungen leider sehr bewusst geworden. Ich liebe und bewundere diese Hunde heute noch, dass sie mit mir die gesamte Strecke und alle Höhenmeter bewältigt haben und mir hinterher immer noch treu ergeben waren.
Im Frühjahr 1995 erweiteterte unser zweiter Sohn jetzt auch die Familie und wuchs mit den Huksies als Familienmitglieder auf. Eine Familie mit 2 Kindern und 7 Hunden, einem Kater, ein Mann auf Montage und nur an den Wochenenden war gewiss keine leichte Aufgabe für Anke, aber sie hat dies großartig bewältigt. Wofür ich ihr heute noch von ganzem Herzen dankbar bin! Sie ertrug alle Ideen und unterstützt mich viele Jahre bei deren Umsetzungen.
Ein Jahr später also 1996 kam dann mit dem achten Husky, sieben war einfach eine so ungrade Zahl und im Gespann musste immer einer allein laufen, die Überlegung auch ein anderes Grundstück zu suchen. Zwar waren wir gerade mit der Komplettrenovierung unseres Hauses fertig, aber die Hunde sollten mehr Platz haben und nicht so ortsnah wohnen, wollten wir da dann auch bereits.
2001 war es dann soweit! Verbunden mit einer beruflichen Veränderung fanden wir unser neues Heim in Schwaförden. Für alle war der Umzug von Hessen nach Niedersachsen keine kleine Herausforderung, da gleichzeitig die Einschulung unseres jüngsten Sohnes an stand.
In Schwaförden fanden wir einen renovierungsbedürftigen Resthof. Endlich genug Platz für unsere Hunde und einen großen Auslauf, aber auch sehr viel Arbeit bei Runde zwei, Umbau und Renovieren. Nach 10 Jahren war dies in viel Eigenleistung der ganzen zweibeinigen Familie auch endlich geschafft.
Seit Eagle 1992 unser Leben bereicherte, haben wir sehr viele sehr schöne Zeiten mit unseren Hunden erlebt und geteilt. Aber wie das Leben nun mal so ist, gehören auch schwere und traurige Momente dazu. Das Vertrauen und der Liebe, welche unsere Huskies mit ihrem Leben und ihrer Leidenschaft in unsere Hände legen, teilen wir jeden Tag aufs neue mit ihnen.
Wie man lesen kann, war es nicht immer einfach und Fehler sind im Laufe der Zeit auch immer wieder passiert, aber wir lieben unsere Hunde und unser Leben so wie es ist.
Wer Fragen hat oder einfach mal neugierig ist, kann gern auf uns zu kommen. Wir teilen unsere Erfahrungen gern mit „Rookies“, „alten Hasen“ und jedem anderen Interessierten.